Erhöhtes Schlaganfall-Risiko bei Überstunden

Wer sehr viel arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko, früher oder später an einem Hirnschlag zu erkranken. Dabei wird das Risiko bei einer 55-Stunden-Woche um 33 Prozent erhöht, gegenüber einer 40-Stunden-Woche. Das fanden, nach Informationen des Fachblattes The Lancet, Forscher der Universität Umeå in Schweden heraus. Dafür wurde eine Studie erhoben, die die Daten von mehr als 600.000 Personen analysiert hat, unabhängig von den getätigten Überstunden.

Die StudieBüro Überstunde

Die Probanden wurden durchschnittlich über einen Zeitraum von sieben bis achteinhalb Jahren beobachtet und untersucht. Knapp 4800 Teilnehmer entwickelten in dieser Zeit eine koronare Herzkrankheit, 1722 erlitten einen Schlaganfall. Diese relativ geringe Zahl erklärt sich dadurch, dass die Teilnehmer zu Beginn der Untersuchungen im Schnitt 40 Jahre alt waren und zu ihrem Ende entsprechend noch unter 50. Schlaganfälle treffen insgesamt aber meist Ältere, etwa die Hälfte der in Europa Betroffenen sind über 73 Jahre alt.

Die Wissenschaftler bedachten in ihrer Auswertung viele andere Faktoren, die die Gesundheit ebenfalls beeinflussen – vom Bluthochdruck bis zum Alkoholkonsum.

Vergleiche zur 40-Stunden-Woche

Verglich man nun die Vielarbeiter mit jenen, die 35 bis 40 Stunden in der Woche arbeiteten, zeigte sich:

•    Wer 41 bis 48 Stunden pro Woche arbeitete, hatte ein zehn Prozent erhöhtes Schlaganfall-risiko.
•    Bei denen, die 49 bis 54 Stunden arbeiteten, war es um 27 Prozent erhöht.
•    Bei denen, die mindestens 55 Stunden arbeiteten, sogar um 33 Prozent.

Der Zusammenhang zwischen Überstunden und einer koronaren Herzerkrankung war weniger deutlich. Der Zusammenhang zwischen Überstunden und dem Auftreten von Schlaganfällen war dagegen nicht nur bei Männern und Frauen gleich, sondern auch in allen untersuchten Ländern.

Die Ursachen für diesen Zusammenhang stehen allerdings noch in den Sternen. Dennoch kann eine erste Vermutung auf Seiten der Forscher getroffen werden: Ein Bewegungsmangel, einhergehend mit einem erhöhten Alkoholkonsum könnten hierbei ausschlaggebend sein. Alleine in Deutschland erleiden jährlich 270.000 Menschen einem Schlaganfall.

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